Vorteile der neuen Stirlingmotor-Technologie

Stationärer Temperaturverlauf mit hohen Temperaturdifferenzen

  • Die gesamte Stirlingmotor-Anlage arbeitet mit stationären Temperaturverhältnissen – keine zyklische Erhitzung/Abkühlung von Komponenten.
  • Die Expansionszylinder werden stets mit der heissesten Teilmenge des Gases gespeist, die Kompressionszylinder mit der stets kältesten.
  • Thermoschocks und Rückkopplungsverluste entfallen – das erhöht die mechanische Stabilität und Lebensdauer.
  • Der hohe Temperaturunterschied wird kontinuierlich aufrecht erhalten und steigert den Carnot-Wirkungsgrad deutlich.
  • Die stabile Temperaturführung erlaubt den Einsatz hochtemperaturfester Materialien ohne zyklische Belastung.
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Statt wechselnder Temperaturzustände wie bei klassischen Stirlingmaschinen bleibt der thermische Zustand in der gesamten Anlage konstant. Der Temperaturgradient zwischen heißer und kalter Seite ist dauerhaft und ermöglicht einen hohen Wirkungsgrad. Das Heizen und Kühlen der Zylinder erfolgt über die Zylinderwände selbst und entlang der gesamten Hublänge, wodurch das Gas optimal erwärmt bzw. gekühlt wird. Das Arbeitsgas wird vor der Kompression zusätzlich in der Niederdruckleitung vor Eintritt in die Zylinder heruntergekühlt, hier ist es besonders einfach, tiefe Temperaturen zu erzielen. Die Folge: Höhere Effizienz, geringere Materialspannungen, längere Lebensdauer – und deutlich höhere Wirkungsgrade bei stabiler Temperaturführung.

Effizienter Rekuperator

  • Das Gegenstromprinzip im Regenerator ersetzt die pulsierende Pendelströmung klassischer Stirlingmotoren und erzeugt höchste Temperaturänderungen zwischen Eintritts- und Austrittsseite.
  • Der Rekuperator kann beliebig groß dimensioniert werden – ganz ohne Totraum. Er beinhaltet viel mehr Arbeitsgas als es bei klassischen Maschinen der Fall ist. Die Durchströmungszeit ist erheblich länger - und damit der Wärmeaustausch erheblich effizienter.
  • Zwischen den Zylindern wird permanent umgeschaltet – das ermöglicht eine kontinuierliche Gasströmung mit gleichbleibender Turbulenz für effiziente Wärmeübertragung.
  • Der hohe Wärmerückgewinnungsgrad senkt den Brennstoffbedarf und verbessert die Gesamtbilanz.
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Anders als bei klassischen Stirlingmaschinen ist der Rekuperator in der neuen Technologie **kein Totraum**, da sich dort keine Expansion oder Kompression aus den Zylindern als zyklische Gasbewegung fortsetzt. Stattdessen wird der Gasstrom durch das ständige Umschalten zwischen Expansion und Kompression kontinuierlich und stationär geführt. Dadurch entfällt die typische Pendelströmung mit Umkehrpunkten. Die stationäre, gleichmäßige Strömung erlaubt im Rohrbündelregenerator gezielt turbulente Bedingungen, die den Wärmeübergang deutlich verbessern, und zwar über die gesamte Zeit. Bei klassischen Maschinen gab es neben Toträumen auch Totzeiten - während der Umkehr der Strömungsrichtung. Bei der Neuen Stirlingmotor-Technologie gibt es eine deutlich effizientere Wärmeübertragung über die Rohrwandungen, da die Gasgeschwindigkeit nicht zyklisch schwankt und turbulent bleibt. Die Rekuperatorgröße kann frei gewählt werden – ohne Einschränkungen durch Totvolumina. Dies führt zu einer höheren Rückgewinnung thermischer Energie und reduziert den erforderlichen Brennstoffeintrag.

Optimierter apparativer Aufwand

  • Die Neue Stirlingmotor-Installation ist eine beeindruckend einfache Konstruktion. Ein zentraler Regenerator, Erhitzer und Kühler versorgen alle Zylinder – das reduziert Material und Komplexität.
  • Die Anlage besteht aus wenigen Komponenten – ohne Turbolader, Ventiltrieb, Kühlkreisläufe, Ölversorgung etc.
  • Die meisten Bauteile haben eine einfache Geometrie – modular aufgebaut, einfach zu fertigen, zu reparieren oder zu ersetzen.
  • Zylinderkomponenten, Steuerkolben, Wärmeübertragungselemente, etc. sind austauschbar – Wartung und Skalierung leicht möglich.
  • Statt einer komplexen Ventilsteuerung wird genau ein einziges - zudem simples - Bauteil verwendet, dass die Funktion des Öffnens und Schliessens der Zylinderkammern umsetzt: Ein Steuerkolben im Inneren der Kolbenstange – keine Nockenwellen, Federn oder Zahnräder nötig.
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Die gesamte Stirlingmotor-Installation ist modular konzipiert: Die Zylinder sind getrennt vom Brenner und Kühler, was eine flexible Anordnung und Montage erlaubt, z. B. auf Schiffen. Komponenten wie Erhitzer und Kühler sind nicht fest an die Zylinder gebunden und können skalierbar dimensioniert werden. Viele Teile bestehen aus gedrehten Stahlrohrkonstruktionen – komplexe Fräs- oder Gießverfahren entfallen. Die Mechanik ist so ausgelegt, dass sie auch bei hohen Temperaturen stabil bleibt, ohne aktive Kühlung oder Schmierung. Die Steuerung erfolgt ganz ohne externe Mechanik. Selbst die Wärmetauscher sind leicht austauschbar. Der modulare Aufbau erlaubt eine flexible Skalierung je nach gewünschter Leistung – bei minimalem apparativen Aufwand.

Vielseitigkeit und Variabilität

  • Jede geeignete zentrale Wärmequelle kann genutzt werden – z. B. industrielle Abwärme, Deponiegas, Überschussleistung aus EE-Erzeugung, etc.
  • Die Anlage ist nachträglich umrüstbar auf verschiedene Brennstoffarten (z. B. Diesel, Bio-LNG, H2) – ideal für maritime und industrielle Anwendungen.
  • Für mehr Leistung kann ein zweiter Regenerator in Reihe geschaltet werden – ohne Systemumbau.
  • Die hohe Variabilität macht das System zur idealen Lösung für die Energiewende – etwa zur direkten Rückverstromung von industrieller Abwärme, als dezentrales Backup-Kraftwerk bei Dunkelflauten oder Glättung und Rücksverstromung von Überschussleistung aus EE-Erzeugung mittels eines Hochtemperatur-Wärmespeichers.
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Auch ein Wechsel zwischen thermischer und chemischer Energiequelle ist möglich – etwa von Hochtemperatur-Wärmespeicher auf Methan, sobald der Speicher erschöpft ist. Dies ermöglicht einen unterbrechungsfreien Betrieb, z. B. als Backup-Lösung im Netzbetrieb.

Effiziente Wärmeübertragung

  • Erhitzer und Kühler befinden sich direkt in den Leitungen des Gaskreislaufes – ihre Größe und somit ihre Effizienz ist nicht limitiert durch das Design des Zylinderkopfes.
  • Die Wärmeübertragung an den Zylindern erfolgt über die gesamte Hublänge, ohne Erhitzen oder Kühlen von Totbereichen wie Kolbenwänden – dadurch keine Leerlaufverluste und optimierte Energienutzung.
  • Wärmeeinbringung direkt in die Hochdruckrohrleitung mittels integrierten Apparaten oder Heat Pipesim neuen Fenster öffnen ermöglichen eine besonders verlustarme Wärmeübertragung – auch bei Temperaturen über 1000 K.
  • Hochwärmeleitfähiger Werkstoff für Kolbenstange und Kolben vergrößert die beheizte Fläche innerhalb der Zylinder und ermöglicht einen thermisch stabilen Betrieb auch bei hoher Taktung.
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Die Positionierung von Erhitzer und Kühler außerhalb des Zylinders ermöglicht flexible Bauformen – etwa mit integrierten Rohrbündelwärmeübertragern und externen Heat Pipes. Dank der stationären Betriebsweise treten keine thermischen Wechsellasten auf.
Die kalte Seite kann durch Nachverdichtung und intelligente Kühlung sogar unter Umgebungstemperatur fallen.
Ein thermodynamischer Vorteil der Konstruktion liegt im Verhältnis zwischen beheizter Oberfläche und verbleibendem Gasvolumen im Zylinder. Durch die innenliegende Kolbenstange reduziert sich das effektive Expansionsvolumen, während die Zylinderwand über die gesamte Hublänge beheizt wird. Dadurch ergibt sich ein besonders günstiges Oberfläche-Volumen-Verhältnis (A/V), das eine hohe Wärmeflussdichte und eine schnelle, nahezu vollständige Erwärmung des Arbeitsgases ermöglicht. Die Heatpipes können das Gas effizient aufheizen – auch bei kurzen Zykluszeiten – und so eine geglättete Expansion realisieren, ohne dass die gesamte Wandfläche aktiv beheizt werden muss.

Die beweglichen Komponenten – Kolben und Kolbenstange – bestehen aus einem hochwärmeleitfähigen Werkstoff, der eine stabile Temperaturführung auch bei hoher Taktung ermöglicht. Dadurch wird die beheizte Fläche innerhalb der Zylinderkammer vergrößert. Gleichzeitig erfolgt ein dynamischer Wärmeaustausch zwischen den gegenüberliegenden Kammern – temperaturbedingte Abweichungen werden ausgeglichen, die isotherme Expansion wird stabilisiert.

Thermodynamische Effizienz:

  • Die Neue Stirling-Technologie setzt den Stirling-Prozess in Reinstform um.
  • Die theoretischen Prozesszustände im pV-Diagramm (isotherm / isochor) werden fast vollständig ausgenutzt, die Eckpunkte des pV-Diagramms werden besser ausgefahren. Es gibt praktisch keine Überlappung der vier Arbeitszyklen – jede Zustandsänderung erfolgt klar abgegrenzt.
  • Beheizung/Kühlung der gesamten Zylinderwand erlaubt erstmals eine nahezu isotherme Expansion und Kompression.
  • Die erhitzte bzw. gekühlte Gasmenge stimmt mit der expandierten/komprimierten Menge überein – kein vermischtes Temperaturprofil wie bei klassischen Stirlingmaschinen.
  • Der Kompressionsgrad ist erheblich höher als bei herkömmlichen Stirlingmotoren, dies führt zu deutlich mehr Nutzarbeit und erhöhter Leistungsdichte – bis Faktor 3 gegenüber klassischen Stirlingmotoren, über 10 % bis 50 % gegenüber Diesel-/Ottomotoren.
Mathematische Grundlage: Formel und Parameter

Die gewonnene Arbeit W pro Zyklus in kJ berechnet sich nach der Formel:

$$W = n \cdot R \cdot \ln\left(\frac{V_\text{max}}{V_\text{min}}\right) \cdot \left(T_\text{max} - T_\text{min}\right)$$

Dabei steht:
n: Anzahl Mol
R: Gaskonstante
Vmax/Vmin: Kompressionsverhältnis
Tmax – Tmin: Temperaturdifferenz heiß / kalt

➡ Jede Erhöhung der Kompressionsrate ln(Vmax/Vmin) oder der Temperaturspanne erhöht die gewonnene Arbeit signifikant.
Vergleich: Leistungssteigerung durch Kompression

Typische Kompressionsverhältnisse:
– Klassischer Stirlingmotor: ca. 2–3
– Ottomotor: ca. 9
– Dieselmotor: ca. 22
– Neuer Stirlingmotor: bis ≥30 → deutlich höhere Leistungsdichte

Beispielhafte Werte für ln(Vmax/Vmin):
ln(30) ≈ 3.40  ln(22) ≈ 3.09  ln(9) ≈ 2.19  ln(3) ≈ 1.09

➡ Mit einem realisierbaren Verhältnis von z. B. 30 erreicht der Neue Stirlingmotor eine dreifach höhere Nutzarbeit im Vergleich zu klassischen Stirlingmaschinen. Durch doppeltwirkende Zylinder erhöht sich die Leistungsdichte zusätzlich – Faktor 6 gegenüber einfachwirkenden Maschinen.

Systemtechnische Umsetzung

Bei der Neuen Stirlingmotor-Technologie erfolgen die Zustandsänderungen (Expansion, Kompression, isochore Erwärmung/Kühlung) jeweils an anderen Orten nacheinander in der Anlage. Sie erfolgen sequenziell und ohne Überlappung oder Vermischung.

Durch Verschliessen der Zylinder und geringe Toträume stimmt die beheizte/kühlbare Gasmenge exakt mit der expandierten/komprimierten Menge überein. Bei klassischen Stirlingmaschinen bleibt dagegen ein Großteil der eingeschlossenen Gasmasse thermisch inaktiv – sie wird zwar komprimiert und expandiert, trägt aber kaum zur Leistung bei, da sich die Expansion/Kompression nutzlos in den Regenerator fortpflanzt.

Eine Kurbelwellenumdrehung führt beim Neuen Stirling-Motor bereits zu zwei Arbeitstakten. Ein einziges Zylinderpaar ersetzt daher bei gleicher Zykluszahl einen klassischen V8-Otto-, Diesel- oder Schiffsmotor mit 4–8 Zylindern. ➡ Ergebnis: Deutlich höherer thermodynamischer Wirkungsgrad, Annäherung an idealen Stirlingprozess.

pV theoretisch
Rote Fläche: Nutzarbeit des theoretischen Stirling-Prozesses
pV klassische Stirlingmaschine
Rote Fläche: Nutzarbeit des Stirling-Prozesses bei "klassischen" Maschinen
pV neue Stirlingmaschine
Rote Fläche: Nutzarbeit des Neuen Stirlingmotors

Geringe interne Verluste:

  • Großzügige Rohrquerschnitte ermöglichen geringe Strömungswiderstände, auch im Regenerator.
  • Spül- und Ladewechselverluste wie bei Ventilsteuerungen klassischer Verbrennungsmotoren treten nur in geringem Umfang auf.
  • Befüllung und Entleerung der Zylinderkammern über kurze Wege, grosse Strömungsquerschnitte und mit minimalem Druckverlust.
  • Es wird nicht wie bei anderen Maschinen erhebliche Leistung für den Betrieb von Neben­aggregaten abgezweigt (Turbolader, Wasserpumpe, Ventiltrieb etc.).
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Die Rohrleitungen sind vollständig strömungstechnisch aktiv – sie stellen keinen Totraum dar und können daher mit großem Querschnitt ausgeführt werden. Dadurch sinkt der Strömungswiderstand, und die benötigte Antriebsenergie zur Gasförderung wird minimiert. Die Anlage benötigt keine klassischen Nebenaggregate. Das reduziert interne Leistungsverluste deutlich – fast die gesamte zugeführte Energie wird zur Nutzarbeit umgewandelt. Im Gegensatz zu Otto- oder Dieselmotoren treten hier kaum Ladewechselverluste auf. Durch die kurze Wegführung und gezielte Steuerung im Inneren der Kolbenstange wird das Arbeitsgas effizient geführt.

Bei Verwendung einer Kurbelwelle führt ein grosses Kolbenstangenverhältnis ("Rod Ratio") zu gerinerer Kolbenbeschleunigung und längerer Verweilzeit in den Totpunkten und gleichmässigerer Geschwindigkeitsverlauf des Kolbens, dadurch mehr Zeit für Befüllung und Entleerung und gleichmässigere Wärmeübertragung und Gasexpansion = effizienterer thermodynamischer Prozess. Ausserdem werden hiermit Vibrationen und Seitenkräfte der Pleuel reduziert.

Reduzierung von Wärmeverlusten:

  • Beide Zylinderkammern haben dieselbe Wandtemperatur – es gibt keinen Wärmefluss zwischen heißer und kalter Seite.
  • Keine wechselseitige Erhitzung oder Abkühlung durch gemeinsam genutzte Rohrleitungen, das Arbeitsgas führt nicht wie bei der Standardmaschine Wärme nutzlos durch beheizte Leitungen beim Ausschiebe­takt vom Arbeits­zylinder weg.
  • Abwärme wird nicht über das Abgas ausgeschleust – sie bleibt im System und wird erneut genutzt.
  • Je zwei Kammern teilen sich einen Zylinder – dadurch halbieren sich die Wandwärmeverluste gegenüber einfachwirkenden Maschinen.
  • Optionale Nutzung von Heat Pipesim neuen Fenster öffnen kann den Temperaturverlust zwischen Wärmequelle und Gas minimieren.
  • Alle Baugruppen sind isolierbar – Wärmeverluste treten nur auf einer Seite der Anlage auf.
  • Kein gegossener Motorblock mit großer abstrahlender Oberfläche – geringste radiative Verluste.
  • Die Einhausung der Anlage ermöglicht Rückführung der Abstrahlwärme – sie kann zur Vorwärmung der Brennluft genutzt werden.
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Bei klassischen Maschinen fließt Wärme vom heißen zum kalten Teil des Zylinders, insbesondere wenn der Kolben sich zyklisch zwischen diesen Bereichen bewegt. Beim Neuen Stirlingmotor herrscht in beiden Kammern identische Wandtemperatur – dadurch entsteht kein interner Wärmestrom und keine thermische Verschiebung.

Das Arbeitsgas wird nicht durch beheizte Leitungen transportiert, um sie anschließend wieder zu verlassen. Leitungen und Zylinder sind so konzipiert, dass keine ungenutzte Wärme in der Umgebung verloren geht.

Verbleibende Wärmeverluste durch Abstrahlung können durch eine luftdichte Einhausung abgefangen werden: Die darin enthaltene Luft erwärmt sich und kann direkt dem Brenner zugeführt werden. Dies reduziert den Temperaturunterschied, den der Brenner erzeugen muss – und spart somit Kraftstoff.

Die Wärmeverluste an der Wandoberfläche werden durch geteilte Zylinder (je zwei Kammern pro Block) reduziert. Die Oberfläche pro Kammer ist kleiner als bei einfachwirkenden Maschinen – dadurch halbieren sich die Verluste durch Wärmeleitung.

Heat Pipes ermöglichen eine verlustarme Verbindung zwischen externer Wärmequelle und Gaskreislauf. Sie benötigen keine beweglichen Teile und erzeugen keine eigene Strömung – das reduziert den Wärmeverlust auf ein Minimum.

Die Konstruktion verzichtet auf großflächige Motorblöcke oder metallische Gehäuse, die typischerweise Wärme abstrahlen. Stattdessen sind die Zylinder isolierbar, und durch die gerichtete Bauweise treten Wärmeverluste nur auf der heißen Seite auf – nicht auf der kalten.

Verschleiß

  • Kolben dienen nicht zur Außendichtung – sie arbeiten mit kleinem Spalt zur Zylinderwand.
  • Führung der Kolbenstange erfolgt außerhalb der Zylinderkammern – also außerhalb der heißesten Bereiche.
  • Kaum oder keine Schmierung notwendig – z. B. durch Einsatz von Kunststoff-Gleitlagern.
  • Ölfreier Betrieb der Kompressionszylinder möglich.
  • Äusserst wenig Dichtstellen - und nur ausserhalb der heissesten Bereiche.
  • Kurze Kolben, hohle Kolbenstangen und niedrige Drehzahlen → geringe Massenkräfte.
  • Gaspuffer am Zyklusende und geringe Drehzahl → reduzierte Trägheitskräfte.
  • Druckspitzen durch adiabatische Zustände werden vermieden.
  • Lineare Anordnung der Zylinder (Boxermotor) sorgt für Druckspitzen-Ausgleich – Totpunkte kompensieren sich.
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Die Kolben dichten nicht in Richtung Kurbelwellengehäuse ab und benötigen keine klassische Ölführung. Dadurch kann auf Schmiermittel weitgehend verzichtet werden – besonders im kalten Bereich.

Kompressionszylinder lassen sich mit langlebigen Polymerlagern wie Iglidur W300 © ausführen. Luftlagerung des Steuerkolbens reduziert Reibung und ermöglichen thermisch robusten Betrieb.

Durch geringe Drehzahlen (ca. 200–600 min⁻¹) und kurze, leichte Kolben sind Massenkräfte minimal. Hohle Kolbenstangen senken die bewegte Masse weiter. Am Ende des Arbeitstakts wirkt ein Gaspuffer, der gemeinsam mit der niedrigen Drehzahl die Belastung durch Trägheitskräfte reduziert.

Die lineare „Boxer“-Konfiguration – also gegenüberliegende Zylinderanordnung – sorgt für mechanischen Ausgleich: Druckspitzen treten gleichzeitig auf und heben sich auf. So bleiben Lager und Kolben mechanisch entlastet.

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Bei klassischen Stirlingmotoren führen adiabatische Expansion und Kompression zu steilen Druckkurven im pV-Diagramm. Daraus resultieren hohe Druckdifferenzen und zusätzliche Kräfte auf Lager und Kolben – besonders problematisch bei hohen Drehzahlen.

Die Neue Stirlingmotor-Technologie nutzt hingegen eine nahezu isotherme Expansion und Kompression – möglich durch durchgehende Wandbeheizung bzw. -kühlung. Dadurch ist der thermodynamische Exponent n näher an 1 statt an κ (1.4 für Luft).

Die Grafik zeigt zwei Kurven:
Adiabatische Expansion (n = κ): steile Druckverlaufskurve mit hoher Druckdifferenz und damit erhöhter mechanischer Belastung.
Isotherme Expansion (n = 1): flacher Druckverlauf, stabile Kräfteverteilung, ideal für effizienten und verschleißarmen Dauerbetrieb.

➡ Diese Prozessführung reduziert nicht nur thermische Spitzen, sondern auch mechanische Belastung – und ist ein Schlüsselelement für die Langlebigkeit des gesamten Antriebssystems.

pV-Diagramm: Vergleich adiabate und isotherme Expansion
Vergleich adiabate und isotherme Expansion


Geringe Reibungsverluste

  • Es wirken keine Seitenkräfte auf die Kolben – dadurch geringe Reibung und keine Notwendigkeit für Führungsdichtungen.
  • Flache Kolbengeometrie in den doppeltwirkenden Zylindern → nur zwei Kolbenringe pro doppeltwirkendem Zylinderpaar ( = vier Kammern ) erforderlich.
  • Kolbenringe dienen nicht zur Außendichtung – minimaler Spalt & geringer Anpressdruck ausreichend.
  • Gasdichtung konzentriert sich auf Kolbenstangenbereiche – nur dort entstehen relevante Reibungsverluste.
  • Leckageströme entstehen ausschließlich zur Kurbelwellenseite – maximal zwei kleine potenzielle Stellen für vier Kammern.
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Klassische Stirlingmotoren leiden unter geringen Leistungsdichten – auch durch Streckung der ursprünglichen 90°-Anordnung der Kolben, was zu höheren Reibungsverlusten führt. Die Neue Stirling-Technologie erreicht dank hoher Kompressionsverhältnisse dieselbe Leistungsausbeute mit deutlich kürzerem Hub.

Da Seitenkräfte auf die Kolben vollständig entfallen, können diese flach konstruiert werden – Führungsdichtungen oder Längsabstützungen sind unnötig. Pro doppeltwirkendem Zylinder genügt ein einziger Kolbenring mit geringem Spaltmaß – zur thermischen Trennung, nicht zur Außendichtung.

Die Abdichtung gegen Gasverlust erfolgt ausschließlich im Bereich der Kolbenstange – mit deutlich kleinerem Durchmesser als der Kolben selbst. Dadurch entstehen nur geringe Reibungsverluste auf kleiner Fläche. Zudem treten mögliche Leckagen ausschließlich auf der der Kurbelwelle zugewandten Seite auf – also maximal zwei potenzielle Leckstellen für vier Zylinderkammern.

Im Gegensatz zu Verbrennungsmotoren wird die durch Reibung entstehende Wärme nicht über das Abgas abgeführt – sie bleibt im System und wird größtenteils ans Arbeitsgas übertragen. Dadurch entsteht ein positiver Nebeneffekt: Die Reibungswärme unterstützt indirekt den Heizprozess und erhöht die Effizienz.

Die Reibungsverluste lassen sich drastisch durch den Einsatz einer Hypozykloid-Geradführungim neuen Fenster öffnen reduzieren. Ein klassischer Kurbeltrieb erzeugt drei- bis fünfmal mehr Reibungsverlust als eine Hypozykloid-Geradführung – abhängig von Drehzahl, Schmierung und Baugröße.

Zur Information: Bei Verbrennungsmotoren werden von der gesamten Energie im Kraftstoff nur etwa 27 Prozent als nützliche Arbeit über die Kurbelwelle vom Motor abgegeben. Ungefähr 9 Prozent der Energie gehen durch Reibung im Motor als Wärme verloren.
(https://www.springerprofessional.de/)

Weitere technische Erläuterungen zum Pleuelverhältnis λ anzeigen

Wenn keine Hypozykloid-Geradführungim neuen Fenster öffnen zum Einsatz kommt, sondern eine Kurbelwelle, kann man die Mechanik durch ein grosses Pleuelstangenverhältnis positiv beeinflussen. Das Verhältnis zwischen der Länge der Pleuelstange und dem Hub des Motors (Pleuelstangenverhältnis, engl.: Rod Ratio) beeinflusst entscheidend die Dynamik des Kolbens, also den Geschwindigkeitsverlauf über die Hublänge.

Ein grosses Kolbenstangenverhältnis führt zu gleichmässigerer Kolbengeschwindigkeit, also zu geringeren Spitzengeschwindigkeiten und -beschleunigungen des Kolbens.

$$\dot{s}(\alpha) \approx \omega \cdot r \cdot \left( \sin(\alpha) + \frac{1}{2\lambda} \cdot \sin(2\alpha) \right)$$

ω = Winkelgeschwindigkeit, ergibt sich aus der Drehzahl über ω = 2π · (n/60).
r = Kurbelradius. 2 x r = Hub des Kolbens
α = Kurbelwinkel (aktuelle Winkelposition der Kurbel)
λ ist das Rod Ratio, das Verhältnis von Pleuellänge zu Kurbelradius: λ = l / r. Ein größeres λ bedeutet, dass die Kolbenbewegung näher an einem idealen Sinusverlauf liegt, was zu ruhigerem Lauf, geringeren Seitenkräften und damit zu weniger Reibung führt.

Vergleich einer 2-Zylinder-Maschine mit anderen Maschinen

2 Umdrehungen

Neue
Stirling­maschine
(1 heißer +
1 kalter Zylinder)
Hypozykloid-Geradführung
2-Zylinder-
Schiffs­motor
(2-Takt-Diesel)
Stirling-
Standard­maschine
(1 heißer +
1 kalter Zylinder)
2-Zylinder-Otto-
oder Dieselmotor
(4-Takt)
Arbeitstakte 4 2 2 1
Relativer Anpressdruck
Kolbenringe
sehr gering hoch hoch hoch
Anzahl Dicht-/Kolbenringe, Reibstellen 2 grosse (Kolben)
+ 4 kleine (Kolbenstange)
+ 2 Dichtungen
min. 4 grosse (Kolben)
+ 2 Linearführung
+ 2 Kurbelzapfen
+ Ventiltrieb
min. 4 grosse (Kolben)
+ 1 Kurbelzapfen
min. 4 grosse (Kolben)
+ 2 Kurbelzapfen
+ Ventiltrieb
Reibarbeit relativ/Hub 1 2.5 ... 3.5 2.0 ... 3.0 2.0 ... 3.0
Relativer Reibungs­verlust/
Arbeits­takt

Annahmen: DMR Zyl / DMR Kolben­stange
= 2 ... 3
1 ca. 5.0 ... 7.0 ca. 4.0 ... 6.0 ca. 8.0 ... 12.0
Weitere technische Erläuterungen zum Vergleich

Die Neue Stirlingmaschine arbeitet mit nur zwei Zylindern – einem Expansions- und einem Kompressionszylinder – die jedoch doppeltwirkend ausgelegt sind. Dadurch entstehen vier Arbeitstakte pro zwei Motor-Umdrehungen, während z. B. ein Viertakt-Verbrennungsmotor nur einen Arbeitstakt alle zwei Umdrehungen liefert.

Die Reibungsstellen sind optimiert: Es werden nur zwei große Kolbenringe für ein Zylinderpaar verwendet (statt vier bis sechs), die Abdichtung erfolgt aber an der Kolbenstange – dort mit deutlich kleineren Durchmessern.

Bei Einsatz einer Hypozykloid-Geradführungim neuen Fenster öffnen anstatt einer Kurbelwelle entfallen zudem die Reibstellen der Kreuzkopf-Axialführung.

Fazit: Die Neue Stirlingmaschine erzeugt mehr thermodynamisch nutzbare Arbeit mit geringerer Reibung – der Reibungsverlust pro Arbeitstakt beträgt nur etwa 10 % bis 25 % im Vergleich zu klassischen Maschinen.

Hohe Effizienz und Energieausbeute:

  • Hoher thermodynamischer Wirkungsgrad durch große Temperaturdifferenz, hohe Verdichtung und isotherme Expansion / Kompression.
  • Kein zyklisches Aufheizen / Abkühlen von Bauteilen – stabile Temperaturführung reduziert Verluste.
  • Kompressionsverhältnis ist nicht durch Kraftstoffeigenschaften limitiert – Verdichtung erfolgt unabhängig vom Brennstofftyp.
  • Keine Abwärme über das Abgas – Wärme bleibt im System und kann zurückgeführt werden.
  • Reibungswärme, Rückführungswärme und Abstrahlwärme werden sinnvoll verwertet – z. B. zur Brennluftvorwärmung.
  • Wärmerückgewinnungssysteme einfach integrierbar – z. B. durch Einhausung oder Rekuperator.
  • Der theoretische Carnot-Wirkungsgrad wird nahezu erreicht – dank stabiler Prozessführung und großer ΔT.
  • Gesamtwirkungsgrad übertrifft deutlich den aller bekannten „Heat to Power“-Systeme.
Weitere technische Erläuterungen zur Effizienz

Die Neue Stirlingmotor-Technologie erreicht eine besonders hohe Effizienz, da sie viele klassische Verlustquellen eliminiert.
Der thermodynamische Wirkungsgrad nähert sich dem Carnot-Wirkungsgrad an, der durch die Temperaturdifferenz zwischen Heiß- und Kaltseite definiert ist:
η = 1 – Tkalt / Theiß

Beispiel: Bei Theiß = 1100 K und Tkalt = 300 K ergibt sich:
η ≈ 1 – 300 / 1100 ≈ 0.727 → 72.7 %

Da keine zyklischen Temperaturwechsel auftreten, können hochtemperaturfeste Materialien eingesetzt werden – ohne Rissbildung oder Alterung. Rückgeführte Wärme aus Brennerumgebung, Kolbenreibung oder Abstrahlung ist entweder im System gefangen und wird dem Kreislauf wieder zugeführt, oder kann zur Vorwärmung der Brennluft genutzt werden – dadurch sinkt der erforderliche Brennerenergieeinsatz.

➡ Die Gesamtenergieausbeute ist damit deutlich höher als bei Otto-, Diesel- oder klassischen Stirlingmotoren.

Umweltfreundlichkeit:

  • Der hohe Wirkungsgrad der Maschine bedeutet niedrigen Energiebedarf – weniger Brennstoffeinsatz pro kWh.
  • Zentralbrenner mit kontinuierlicher Erwärmung – keine Explosion, keine instabile Flammfront.
  • Einsatz emissionsarmer Brennerkonzepte wie Flammlose Oxidation (FLOX)im neuen Fenster öffnen , Porenbrennerim neuen Fenster öffnen, oder COSTAIR-Brennerim neuen Fenster öffnen -Technologie möglich.
  • Brennstofffreiheit im Arbeitstakt: Energieübertragung durch Wärme, nicht durch Verbrennung im Zylinder.
  • System kann auch mit industrieller Abwärme, Biogas oder EE-Überschussstrom betrieben werden – hohe Brennstoffvielfalt.
  • Ideal für dezentrale Rückverstromung oder Speicherlösungen – etwa mit Hochtemperatur-Wärmespeichern.
Weitere technische Erläuterungen

Die Neue Stirlingmaschine arbeitet nicht mit explosionsartiger Verbrennung wie bei Dieselmotoren, sondern mit kontinuierlicher Erwärmung über einen zentralen Brenner. Dadurch entstehen keine Flammenrückschläge, keine Druckspitzen, und die Emissionen sind deutlich reduziert.

Brennersysteme wie FLOX (flameless oxidation), Poren- oder Strahlbrenner können eingebaut werden – sie arbeiten mit besonders niedrigen NOx-Emissionen und ermöglichen niedrigen Schadstoffausstoss auch ohne Abgasnachbehandlung.

Kosten

  • Es handelt sich um eine robuste langlebige Maschine mit einfachem Aufbau, die wenig Wartung und Ersatzteile erfordert.
  • Die Anlage besteht zum grossen Teil aus Rohrleitungen und Standard-Zukaufteilen.
  • Keine komplexen Geometrien – die meisten Bauteile sind rotationssymmetrisch oder flach.
  • Modularer Aufbau erleichtert Serienfertigung, Ersatzteilaustausch und Skalierung.
  • Reibungsarme Konstruktion reduziert laufende Betriebskosten und Wartungsaufwand und verlängert Wartungsintervalle und Lebensdauer.
  • Hohe Effizienz und Rückgewinnungssysteme senken den Brennstoffverbrauch.
Weitere technische Erläuterungen zur Kostenstruktur

Die Neue Stirlingmotor-Technologie verzichtet auf viele kostentreibende Komponenten klassischer Maschinen: keine Ventiltriebe, keine Zylinderköpfe mit komplexen Steuerungen, keine Schmiermittelkreisläufe.

Die Bauteile sind meist rotationssymmetrisch und können kostengünstig auf CNC-Maschinen gefertigt werden. Durch modularen Aufbau lassen sich Zylindergruppen oder Steuerkolben einfach austauschen – ideal für Wartung oder Serienproduktion.

Da keine Ölkreisläufe notwendig sind, entfallen nicht nur deren Anschaffung, sondern auch Betriebskosten für Öl, Filter und regelmäßigen Austausch.

➡ Insgesamt liegt das Verhältnis von Investition zu Leistungsfähigkeit deutlich unter dem klassischer Motoren – bei zugleich geringeren laufenden Kosten.

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